Le beau jardin

Cultivons la littérature

Das Porträt

Jean de Palacio

Freisetzung Freitag 17. März 2023

Alle Fassungen dieses Artikels: [Deutsch] [français]

«Schon fehlten Wörter, Verwirrung stellte sich ein, unverzichtbare Verben waren verschwunden. Wenn man noch sagen konnte: „mehr“, so wusste man nun nicht länger, wie man „weniger“ sagte. Der unwiderrufliche Verlust des Verbs „denken“ beraubte das Bewusstsein jeder unabhängigen Überlegung. Dafür wucherten andere Worte im Übermaß, wie Krebszellen. Eine bemerkenswerte Tatsache war die Vervielfältigung des Wortes „Asche“, das so zahlreich geworden war wie es verbrannte Gegenstände gab: Baum, Haus, Papier, der Begriff wechselte je nach Art der Verbrennung. Es gab sogar eine Vokabel, um die Asche zu bezeichnen, mit der die Form der verkohlten Sache bewahrt worden war. Dies führte zu einer brandgeschädigten Sprache, leicht entflammbar wie Zunder, zu einem noch nie dagewesenen linguistischen Desaster.»

Maurice Guilhon möchte das Sprachensterben beenden.

Unermüdlich sammelt er gefährdete Vokabeln und zeichnet sie auf, um so möglichst viele Sprachen vor dem Verschwinden zu bewahren.

Als eine stille und schwer zugängliche Frau in sein Leben tritt, befällt eine seltsame Krankheit die Wörterbücher. Zeitformen von Verben verschwinden, ganze Wörter werden von den Buchseiten gelöscht.

Der Roman ist eine Reflexion über das sprachliche Erbe der Welt und zugleich ein Sprachkunstwerk – ein außergewöhnlicher Lesegenuss!


Roman

Aus dem Französischen von Alexandra Beilharz

Illustriert von Vlou


Un livre de


ISBN 978-2-35970-068-8

Broché, 144p. (144 Seiten)., 12€

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